Aktuelles > Nachrichten > Das Glück liegt auf der Straße

29.06.2012 07:35:00 |
Die Bürger des Neuburger Stadtteils Joshofen sind sich, so scheint es, sehr einig darüber, wie sich ihr Dorf verändern soll. Eine Umfrage unter 70 Anwesenden einer Bürgerversammlung am Mittwochabend hat ergeben, dass das Glück der Joshofener auf der Straße liegt – oder besser: Es hängt mit den Straßen zusammen. Sehnlich wünschen sich die Bewohner, dass der Eingang zu ihrem Dorf, der Hohlweg, aufgehübscht und verbessert wird. Von einem Planungsbüro vorgeschlagene Projekte wie ein Wahrzeichen oder Rundwege um den Weiher fanden nur spärlichen Anklang.

Die Stadt Neuburg hatte zur Bürgerversammlung am Mittwochabend in die Gaststätte am Sportplatz geladen. Auf der Tagesordnung stand nur ein Punkt: Die Präsentation der Ergebnisse zur Dorferneuerung, die Joshofener Bürger in verschiedenen Arbeitskreisen mit Landschaftsplaner Walter Herb erarbeitet haben. Die Liste war mit 19 verschiedenen Projekten recht umfassend, was sowohl die bauliche als auch die gesellschaftliche Entwicklung des Dorfes betrifft.

Landschaftsplaner Herb sprach eingangs davon, dass Joshofen einige Besonderheiten habe, die für andere Dörfer der gleichen Größe nicht selbstverständlich seien. So stellte er heraus, dass Joshofen nach Neuburg und Ingolstadt verkehrlich gut angebunden sei, es allerdings keine störende Durchfahrtsstraße habe. In Zeiten, wo die bayerischen Dorfwirtschaften im Aussterben begriffen sind, hätte der Ortsteil mit der Wirtschaft am Sportplatz einen die Gemeinschaft fördernden Versammlungsort. „Die bayerischen Dörfer verändern sich und das betrifft auch Joshofen“, erklärte Herb den Grund für das Bestreben um eine Dorferneuerung.

So wurden vor mehr als einem Jahr Arbeitskreise gebildet, in denen auch Joshofener Bürger mitwirkten. Walter Herb stellte die Projekte vor und ging bei manchen Möglichkeiten genau auf die Details ein. Besonders bewarb der Landschaftsplaner die „Joshofener Fischreuse“, ein begehbares Kunstwerk an der Donau und Maßnahmen, um die Kapellen im Ort baulich vom Straßenbild hervorzuheben. Von beiden Projekten nahmen die Bürger allerdings kaum Notiz. Am Ende der Versammlung durfte jeder anwesende Joshofener fünf Punkte an seine favorisierten Projekte vergeben. (s.u.).

Sehr interessiert sind die Joshofener dieser Abstimmung zu Folge an ihren Straßen. Zum einen soll der Hohlweg, die Verlängerung der Donaustraße zur Staatsstraße nach Neuburg und bislang einzige Ortszufahrt, verschönert und sicherer gemacht werden. Auf der anderen Seite sollen mehrere alte Straßenzüge eine Frischzellenkur erhalten und so das Ortsbild insgesamt verbessern. Eine zweite Ortszufahrt bedachten die Bewohner ebenfalls mit vielen Stimmen. Der „Joshofener Traumpfad“, der Radweg entlang der Donau nach Neuburg, erhielt außerdem großen Zuspruch.

So wurde abgestimmt

So haben die 70 Anwesenden ihre je fünf Punkte verteilt. Jede Person durfte pro Projekt nur einen Punkt vergeben:

1. Erneuerung Hohlweg (45)
2. Straßengestaltung (42)
3. Zweite Ortseinfahrt (25)
4. „Joshofener Traumpfad“ (19)
5. Dorfplatz/Parkplätze (18)
5. Erneuerbare Energien (18)
6. Neues Baugebiet (16)
7. Neue Fußwegeverbindungen (15)
8. Einbindung Seeufer i. Dorfpl. (13)
9. Fußgängerbrücken (11)
10. Auenpfad zur Donau (10)
11. „Joshofener Fischreuse“ (7)
12. Umfeld der Kapelle (6)
13. Badestrand (5)


Quelle: Neuburger Rundschau /  Sebastian Hofmann