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Raser sollen ausgebremst werden

Der Stadtteil bekommt zwei Einbahnstraßen und Engstellen in der Donaustraße sollen überhöhte Geschwindigkeiten verhindern. Das halten nicht alle für sinnvoll.

Der Wunsch der Joshofener hat gesiegt, sagte der Ortssprecher Eduard Lunzner am Dienstag vor dem Stadtrat. Diese hätten sich bereits im Jahr 2015 für die nun vom Stadtrat verabschiedete Lösung ausgesprochen. Einer der Gründe war: „Wir wollten die Rennstrecke Donaustraße entschärfen."
Denn obwohl dort überall Zone 30 gelte, werde die Straße regelmäßig von Rasern missbraucht. Dass nicht alle der Stadträte mit den geplanten Engstellen zufrieden waren, die die Temposünder ausbremsen sollen, änderte nichts daran, dass die Baumaßnahmen im Zuge der Dorferneuerung letztlich beschlossen wurden.

Um was geht es bei dem Projekt?
In einer öffentlichen Teilnehmerversammlung am 10. August 2015 wurde die Planung „Donaustraße – Jurahang – Am Gries“ vorgestellt und diskutiert. Bei der abschließenden Meinungsumfrage sprach sich die Mehrheit der Teilnehmer mit 86 zu 13 Stimmen für die Planung einschließlich der Einbahnregelung aus.

Sie sieht Folgendes vor:
In den Straßen Jurahang und Am Gries soll es eine Einbahnregelung mit Anschluss an die zweispurige Donaustraße geben. Die Einbahnstraße am Jurahang soll weg von der Donaustraße führen, die Am Gries hin zur Donaustraße.

Die einspurigen Straßen Am Gries und Jurahang sollen 3,5 Meter breit werden und einen einseitigen, 1,5 Meter breiten, Gehweg bekommen. Die Straßenbreite der zweispurigen Donaustraße soll bei 5,5 Metern liegen, einschließlich Fahrbahn und Mulde. Dazu soll es einen einseitigen Gehweg geben.
„Das ist nicht viel enger als jetzt“, sagt Lunzner. Derzeit läge die maximale Breite der Donaustraße bei sechs Metern. Darum – und um Rasern vorzubeugen – soll es an den Straßenkapellen – zwei in der Donaustraße, eine Am Gries – jeweils eine Verkehrsberuhigung mit einem zwei Meter breiten Grünstreifen zwischen dem Gehweg und einer nurmehr 4,5 Meter breiten Fahrbahn aus Farb-Asphalt geben. So hatte es sich eine Mehrheit der Joshofener gewünscht.

Von dieser verkehrsberuhigenden Maßnahme waren nicht alle Stadträte überzeugt. Angesichts des zu erwartenden Gegenverkehrs in der Donaustraße wollte Klaus Brems bezüglich der zwei „Hindernisstellen“ dort schlicht wissen: „Ist das euer Ernst?“
Auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling sieht die Engstellen kritisch und befürchtet, dass sich große Landmaschinen in die Quere kommen könnten. Dazu Lunzner lapidar: „Wenn einer warten muss, dann muss er halt warten.“ Verkehrsreferent Bernhard Pfahler sprach sich ebenfalls gegen die Engstellen aus. Angesichts mehr Verkehr sollten die Straßen nicht enger gemacht werden.

Offenbar waren die Stadträte mit dieser Sicht der Dinge in der Minderheit, denn der Vorschlag wurde mit nur drei Gegenstimmen verabschiedet. Er beinhaltet zudem die Gestaltung der neu angelegten Straßen. Demnach sollen die Fahrbahnen asphaltiert und der Gehweg gepflastert werden. Die Parkflächen sollen aus Schotterrasen ausgeführt werden. Einseitig sind entlang der Straßen, so weit vom Bestand möglich, Grünflächen mit Bäumen vorgesehen.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf geschätzte 793.874 Euro. Davon werden 56 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert, auf die Stadt Neuburg entfällt der Rest, eine Summe von 349.304 Euro. Nach neuer Rechtslage fallen für die Anlieger keine Straßenausbaubeiträge an. Die Pläne werden nun in Joshofen vorgestellt und es wird noch über die Gestaltung, etwa der Beleuchtung, entschieden.


Quelle: Neuburger Rundschau / Marcel Rother

Veröffentlicht
12:00:00 16.12.2018
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